Gasthof zur Holte und Poststelle

Die Geschichte des Gasthauses zur Holte
Die älteste Schankerlaubnis auf der Holte hatte der Mahlmüller am Schloss. Dieser war schon im Jahr 1700 berechtigt, in seiner vor dem Schloss gelegenen Mahlmühle Bier und Branntwein auszuschenken. Das erste richtige Gasthaus entstand um 1850 auf dem Gelände der Holter Eisenhütte, die dem Schloss direkt gegenüber lag. Bauherr war Friedrich Ludwig Tenge, der über dem neuen Magazingebäude der Hütte eine Gastwirtschaft mit einem Kolonialwarenladen einrichten ließ. Erster Pächter war Gastwirt Nolte. 1871 plante Carl Friedrich Tenge, Sohn Friedrich Ludwig Tenges, in der Nähe von Schloss und Eisenhütte ein neues Gasthaus zu errichten. Die Baugenehmigung erfolgte am 1.5.1873. Im Herbst 1874 waren die Bauarbeiten beendet. Das neue Gebäude erhielt den Namen ‚Gasthaus zur Holte‘ mit der Hausnummer 178. Schon vor 1900 war es ein beliebtes Ausflugslokal. Zeitvertreib bot eine überdachte Kegelbahn. Nach dem Konkurs der Holter Eisenhütte (1925/26) wurde der Gasthof von Harald Tenge, der das Nießbrauchrecht an dem Gasthof zur Holte hatte, an das Ehepaar Johann Lütkeherm neu verpachtet. Zum Pachtvertrag gehörten Bäckerei, Stallung und Scheune mit Nebengebäuden sowie etwa drei Morgen Gartenland. Die Bäckerei wurde im Jahre 1929 an den Bäckermeister August Barlmeyer unterverpachtet. Ab 1.4.1933 verpachtete Herrschaftsbesitzer Woldemar Tenge-Rietberg, dem der Gasthof gehörte, diesen an die Eheleute Karl und Auguste Joachim. Sie führten ihn bis September 1958. Im November 1958 wurde das Gasthaus zur Holte bis auf die Grundmauern abgerissen und mit modernerer Ausstattung wieder aufgebaut. Das Gasthaus erhielt den Namen ‚Holter Schloßkrug‘ und wurde an Heinz Fiedler und seine Frau verpachtet. Ab 1983 pachtete das Ehepaar Stephan den Holter Schloßkrug auf 10 Jahre. Im Mai 1993 verkaufte Carl Friedrich Tenge-Rietberg den Gasthof zur Holte.
Die erste Poststelle auf der Holte Auf Initiative von Friedrich Ludwig Tenge und seinem Sohn Carl Friedrich wurde am 1. Februar 1865 eine eigene Poststelle für die Gemeinde Liemke im Magazingebäude der Holter Eisenhütte eingerichtet. Zweimal täglich verkehrte eine Brief- und Personenpost zwischen Schloß Holte und Brackwede (Station der Köln-Mindener-Eisenbahn). Die für die Posthalterei benötigten Pferde fanden Unterkunft in einem Gebäude des alten Sägewerks an der 1000-jährigen Eiche. Im Jahr 1879 wurde die Poststelle in den Gasthof zur Holte verlegt. Sie erhielt auf Antrag von Carl Friedrich Tenge eine Telegraphenstation, deren Leitung in Oerlinghausen an das vorhandene Netz angeschlossen wurde. 1901 wurde auch in Schloß Holte die Pferdepost von der Eisenbahn abgelöst. Das Kaiserliche Postamt blieb dennoch bis 1920 im Gasthof zur Holte, zog dann in Bahnhofsnähe in das Haus Liemke 280, jetzt Oerlinghauser Straße 2 (später ‚Hotel zur Post‘, jetzt Moschee). Im Oktober 1934 wurde die Post in eine Agentur umgewandelt und in das Gebäude und unter die Leitung des Tischlermeisters Blankenaufulland verlegt, dem Bahnhof Schloß Holte gegenüber -damals Liemke 500, jetzt Bahnhofstraße 10.