Schon vor dem Jahr 1800 stand hier am Ölbach östlich des Holter Schlosses die fürstliche Ölmühle zur Holte. Es war der neunte Mühlenstandort an dem bis hierhin 8 km langen Bachlauf.
Mit dem Kauf der Grafschaft Rietberg im Jahre 1822 ging auch die Ölmühle in den Besitz von Friedrich Ludwig Tenges über. Zeitgleich mit dem Bau der Holter Eisenhütte (1839-42) ließ er neben der bestehenden Ölmühle eine Kornmahlmühle mit zwei Mahlgängen erbauen und oberhalb der beiden Mühlen einen Mühlenteich anlegen. Pächter der beiden Mühlen wurde Heinrich Brockmann aus Liemke. Nachdem im Februar 1848 die alte Sägemühle in der Nähe der tausendjährigen Eiche abgebrannt war, ließ Friedrich Ludwig Tenge 1857/58 im Gebäude der Mahlmühle eine Sägemühle einrichten. Die Mahlmühle war vorher mit in das Ölmühlengebäude verlegt worden. Wie lange die Mahlmühle danach noch in Betrieb war, ist nicht bekannt.
1872 wurde die Öl- und Sägemühle an Ernst Meyer verpachtet, doch bereits vier Jahre später wurde der Betrieb der Ölmühle eingestellt. Das weiter bestehende Sägewerk verpachtete Landrat Woldemar Tenge-Rietberg an den Sägemüller H. Haring aus Pivitsheide. Im Juni 1901 brannte die Sägemühle mit Wohnhaus nieder. Nach dem Wiederaufbau pachtete Wilhelm Dempewolf die Gebäude. Um die Betriebskraft der Sägemühle zu stärken, kaufte er eine Lokomobile mit Transmission zur Mühlradwelle. Als Lokomobile wurden ortsveränderliche Kraftmaschinen bezeichnet, die zu Beginn meistens mit Dampfkraft angetrieben wurden. Wenn die Kraft der Lokomobile für dicke Eichen- und Buchenstämme nicht ausreichte, wurde die Wasserkraft hinzu geschaltet. Dazu wurde das aufgestaute Wasser aus dem Mühlenteich benutzt. Im Oktober 1914 verpachtete Woldemar Tenge-Rietberg die Sägemühle an Josef Brok aus Stukenbrock. Sein Nachfolger Ferdinand Brok führte den Sägemühlenbetrieb bis August 1958. Nach kurzer Weiterverpachtung wurde der Betrieb eingestellt. Bis 1977 diente das Gebäude noch als Unterstellplatz für Straßenbaumaschinen.
Im Jahr 1983 ließ Carl Friedrich Tenge-Rietberg das Sägemühlengebäude abreißen und den Betriebswasserabzugsgraben verfüllen und das Gelände in Gartenland umwandeln.
Hier ein Video von einem historischen Sägegatter